Tiere im Märchen: Fische
Der Fisch hat in vielen Kulturen für uns Menschen eine besondere symbolische Bedeutung. Da sich die meisten Fische schnell und stark vermehren, ist er allgemein ein Fruchtbarkeitssymbol. Auch begegnen uns in Märchen und Geschichten oft Riesenfische, was zeigt, dass die Begegnungen mit sehr großen Fischen bzw. Meeressäugern (Wale) bei den Menschen sehr großen Eindruck hinterlassen haben.
In etlichen Märchen findet man das bekannte Motiv von Jona, der von einem Wal verschlungen wird, das aus dem christlichen Alten Testament stammt. Im Christentum ist der Fisch ein Symbol für Christus und ein Sinnbild für die Zugehörigkeit zur christlichen Gemeinde. Ichthys, das griechische Wort für Fisch, lässt sich als kurzgefasstes Glaubensbekenntnis lesen: »Jesus Christus, Gottes Sohn, Heiland«. Das lediglich aus zwei gekrümmten Linien bestehende Symbol ist an Haustüren, auf Grabsteinen, Amuletten und Ringen zu sehen. Da man sehr lange glaubte, dass Fische sich ungeschlechtlich vermehren, galten sie außerdem als Symbol für Keuschheit und Reinheit.
Da das Wasser ein Sinnbild für das Unbewusste ist, wird der Fisch zum Boten zwischen dem Menschen und seinen (möglicherweise verborgenen) Wünschen. In diesem Sinne tritt der Fisch im Märchen gelegentlich als Wunscherfüller auf. Als Schwarmfisch übernimmt er die Rolle des für das feuchte Element zuständigen Helfers, während für die Erde z.B. die Ameisen und für die Luft die Bienen zuständig sind.
Bilder: amhc-design